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(26.09.) Handball - Oberliga /Männer

Mit Leidenschaft zum Punktgewinn

SV Hermsdorf - SV 04 Oberlosa  26:26
Am 3. Spieltag der Mitteldeutschen Oberliga trennte sich der SV 04 Oberlosa vom Gastgeber SV Hermsdorf nach spannenden 60 Minuten mit 26:26-Remis. Mit nunmehr 2:4 Punkten rangiert der Aufsteiger auf Platz 11.

Vor 651 Zuschauern, darunter etwa 60 Fans aus Plauen, begann die Partie völlig ausgeglichen. Bis zum 3:3 wechselten sich Führung und Ausgleich stets ab. Bereits früh wurde deutlich, dass die beiden Unparteiischen eine sehr kleinliche Linie verfolgen. Insgesamt wurden in einer nie unfair geführten Begegnung 15 Zeitstrafen und rekordverdächtige 21 Strafwürfe verhängt. Diese verwandelten beide Teams zunächst souverän, Marcus Peschke brachte eben per Strafwurf die 04er mit 3:4 in Front, wenig später traf Mike Anlauf zum 3:5. Doch der Gastgeber hielt in Person des starken Ungarn Adam Kiss und des 2,05-Meter Riesen Matej Fazik dagegen. Kein Team konnte sich deutlicher als mit zwei Toren absetzen. Nach dem 9:7 für Hermsdorf trafen Denny Mertig und Andreas Weikert zum erneuten Ausgleich, mit seinem ersten Oberliga-Treffer brachte der 18-jährige Friedrich Kleinert die Schwarz-Gelben wieder in Front. Überhaupt bewies Trainer Jörg Grüner auf Seiten der Spitzenstädter viel Mut, neben Kleinert warf er auch die beiden 17-jährigen Eigengewächse Louis Hertel und Carsten Märtner ins kalte Wasser. Unterdessen ging das Wechselspiel bis zur Pause weiter, kurz vor der Sirene führten die Thüringer wieder mit 13:12. Florian Gaida besorgte dann den 13:13-Pausenstand. Beim anschließenden Gerangel mit Hermsdorf´s Adam Kiss kassierten beide eine Zeitstrafe, für den 04er war es bereits die dritte Strafe und die Partie damit vorbei.

Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Randplauener zunächst die Partie. Oberlosa legte immer vor, Hermsdorf musste nachziehen. Auffällig war die massive Abwehr der Gastgeber gegen SV-Kreisläufer Jakub Kolomaznik. Die dadurch entstehenden Räume auf den Außenpositionen nutzten die Schwarz-Gelben sehr gut aus. Die 04er zogen mit 16:18 in Front, Denny Mertig traf von der Strafwurflinie zum vermeintlichen 16:19, allerdings pfiffen die beiden Referees den Treffer zurück.

Angetrieben vom tollen Publikum legten die Hausherren nun nach und zogen mit vier Treffern am Stück auf 20:18 davon. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Spitzensädter bereits vier Strafwürfe vergeben und sich somit den Rückstand ein Stück weit selbst zu zu schreiben. Der stark auftrumpfende Mike Anlauf verkürzte zum 20:19, anschließend zirkelte Toni Roth den Ball zum erneuten Ausgleich in den Winkel. Nun hatte Hermsdorf das Momentum auf seiner Seite und legte stets ein bis zwei Tore vor. Oberlosa hielt auch in Person von Keeper Carsten Klaus bravourös dagegen. Seine Vorderleute kämpften um jeden Ball, dennoch hieß es zwei Minuten vor Ultimo 26:24 für Hermsdorf. Torsten Wetzel schaffte den erneuten Anschlusstreffer, in der Folge war die Spannung förmlich mit Händen zu greifen. Oberlosa zwingt die Thüringer ins Zeitspiel und Trainer Mario Kühne nimmt für sein Team die Auszeit. 21 Sekunden sind noch zu spielen und die Hermsdorfer sind zum Abschluss gezwungen. Jakub Kolomaznik fängt das gedachte Anspiel an den Kreis ab und startet zum Konter, unter Bedrängnis bringt er die Kugel noch zum durchstartenden Denny Mertig und der trifft zum Ausgleich. Der letzte Angriff der Gastgeber bringt nichts mehr ein und die 04er feiern mit ihren mitgereisten Fans einen verdienten Punktgewinn.

Am kommenden Wochenende pausiert die Oberliga, am 10.Oktober kommt es dann in der Plauener Kurt-Helbig-Sporthalle zum Stadtderby zwischen dem SV 04 Oberlosa und dem HC Einheit Plauen.

Stimmen zum Spiel:
Mario Kühne (Trainer Hermsdorf): „Uns hat heute gegen einen erwartet starken Kontrahenten die Dynamik im Angriff gefehlt. Da haben wir mitunter kopflos agiert und nicht die richtigen Lösungen gegen eine gute Plauener Abwehr gefunden. Den individuell starken Rückraum der Gäste hatten wir gut im Griff, allerdings haben wir es über 60 Minuten nicht geschafft, die beiden Außen unter Kontrolle zu bekommen. Letztlich muss ich mit dem einen Punkt leben, die Liga ist wahnsinnig eng, da ist ein Punkt deutlich besser als gar keiner“.

Jörg Grüner (Trainer Oberlosa): „Ich bin hin- und her gerissen ob ich mich über den Punktgewinn freuen oder dem Punktverlust nachtrauern soll. Taktisch haben wir das gut gemacht, allerdings den starken Kreisläufer nicht in den Griff bekommen. Am Ende nach zwei Toren Rückstand hier noch einen Punkt zu holen, spricht für die Moral der Mannschaft. Unzufrieden bin ich mit unserer Chancenverwertung, da treffen wir zu oft die falsche Wurfauswahl, daran müssen wir arbeiten. Dennoch können wir mit dem Punkt leben, hier in Hermsdorf muss man erst einmal bestehen“.

Oberlosa: Petzoldt, Klaus; Anlauf (8 Tore/ davon 2 Siebenmeter), Kleinert (1), Wetzel (2), Weikert (1), Peschke (6/4), Hertel, Märtner, Mertig (4), Gaida (1), Roth (1), Richter (2), Kolomaznik 

Siebenmeter: Hermsdorf 11/9 verwandelt; Oberlosa 10/6
Zeitstrafen: Hermsdorf 6x2min. ; Oberlosa 9x2min.

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