(19.02.2017) Oberliga / Männer

Oberlosa ringt dem Spitzenreiter einen Zähler ab

SV 04 Oberlosa – HSV Bad Blankenburg  22:22
Im Nachholspiel der Handball-Oberliga ist dem SV 04 Oberlosa eine faustdicke Überraschung geglückt. Die Spitzenstädter trennten sich vom Liga-Primus HSV Bad Blankenburg mit 22:22-Unentschieden und brachten dem Tabellenführer somit den ersten Punktverlust bei.

Von Beginn an zeigte die Defensive der Vogtländer ihre Klasse. Äußerst beweglich und einsatzstark ließen die Hausherren den Gästen nur wenig Luft zum Atmen. Die 1:0-Führung für Oberlosa besorgte Rico Englert, der Linkshänder spielte endlich wieder mit Selbstvertrauen und wurde so zu einem wichtigen Faktor. Die starke Abwehr und ein überragender Keeper Carsten Klaus legte den Grundstein für eine 4:1-Führung des krassen Außenseiters nach 10 Minuen. Der bärenstarke Rückraum der Gäste fand kein Mittel. Zwar schafften die Thüringer den Anschluss zum 5:4, doch Paul Richter und der ganz stark auftrumpfende Andreas Weikert stellten beim 7:4 den alten Abstand wieder her. Zwischendurch parierte SV-Torhüter Max Flämig einen Strafwurf von HSV-Torjäger Paul Weyhrauch und brachte die Halle zum toben. Trotz der Ausfälle von Sebastian Duschek, Florian Gaida, Marcus Peschke und Lukas Lesak bestimmten die 04er die Szenerie. Der erstmals nach seiner Verletzung wieder im Team stehende Louis Hertel erhöhte mit feiner Einzelleistung auf 10:6 und HSV-Coach Jörn Schläger bat sein Team zur Auszeit. Doch die Schwarz-Gelben hielten den Kontrahenten weiterhin auf Distanz und Torsten Wetzel warf zum 11:7 ein. Der zuletzt in bestechender Form spielende Denny Mertig agierte an diesem Tag etwas glücklos und wurde durch Philipp Trommer-Ernst ersetzt. Dem Youngster war es dann vorbehalten den 12:8-Pausenstand herzustellen.
 

Wer nun nach dem Seitenwechsel einen Sturmlauf des hohen Favoriten erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Angetrieben von einer phantastischen Kulisse hielten die Schwarz-Gelben ihren Vorsprung konstant. Auch nach 42 Minuten führten die Randplauener mit 17:13. Ladislav Brykner traf zum 17:14 und wurde von Andreas Weikert im Gesicht getroffen. Der tschechische Ex-Nationalspieler revanchierte sich mit einem Faustschlag. Beide Akteure mussten mit der Roten Karte runter, Brykner erhielt noch die Blaue Karte hinterher und sieht einer Sperre entgegen.
 

Der Verlust des bis dato 7-fachen Torschützen Andreas Weikert auf Seiten der 04er wog schwer. Mit Moral und Teamgeist hielten die Hausherren den Abstand bis zum 19:15 bei vier Toren. Doch der Tabellenführer drehte nun noch einmal am Gasgriff. Insbesondere Frank Grohmann und Martin Danowski setzten nun die Akzente. Mit einem 4:0-Lauf erkämpfte sich der HSV beim 19:19 erstmals den Ausgleich. Gerade in dieser Phase wurde der Hexenkessel Kurt-Helbig-Halle zu einem wichtigen Faktor. Mit den tollen Fans im Rücken ging Oberlosa durch Philipp Trommer-Ernst wieder in Führung. Den erneuten Ausgleich beantwortete Louis Hertel mit dem 21:20 für die Randplauener. Bereits zu diesem Zeitpunkt hielt es keinen mehr auf den Sitzen. Wieder schaffte Blankenburg den Ausgleich. Der nächste Angriff der 04er mündete in einen Strafwurf. Nachdem der eigentliche Schütze Andreas Weikert nur noch auf der Tribüne mitfiebern konnte, schnappte sich Jakub Kolomaznik die Kugel und donnerte den Ball zum 22:21 ins Netz. Erneut traf der Spitzenreiter zum Ausgleich. Exakt 34 Sekunden vor Ultimo nahm SV-Coach Jörg Grüner die Auszeit. Der letzte Oberlosaer Wurf blieb in der Abwehr hängen, doch dann war Schluß und die Schwarz-Gelben feierten mit den Fans einen nicht für möglich gehaltenen Punktgewinn.
 

Stimmen zum Spiel:
 
Jörn Schläger (Trainer HSV Bad Blankenburg): „Irgendwann musste einmal ein Punktverlust kommen. Glückwunsch an Plauen-Oberlosa, die sich diesen Zähler heute redlich verdient haben. Wir hatten heute nicht unseren besten Tag und haben gegen eine gute Plauener Abwehr zu wenig Lösungen gefunden. Am Ende können und müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein“.
 
Jörg Grüner (Trainer SV 04 Oberlosa): „Damit hat im Vorfeld sicher keiner gerechnet. Wir wollten uns auch in Anbetracht der vier Ausfälle achtbar aus der Affäre ziehen und uns vernünftig auf Apolda vorbereiten. Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen. Auch ein riesiges Dankeschön an diese tolle Kulisse.
 
Radoslav Miler (Spieler Bad Blankenburg): „Ich muss gestehen, wir waren überrascht von der Stärke des Kontrahenten und haben ganz schwer ins Spiel gefunden. In der zweiten Hälfte wurde es etwas besser, aber wir konnte nie die Führung übernehmen. Von daher müssen wir mit dem Punkt leben“.
 
Oberlosa: Klaus, Flämig; Anlauf, Kleinert (1 Tor), Wetzel (1), Weikert (7/ davon 3 Siebenmeter), Englert (3), Trommer-Ernst (3), Mertig (1), Richter (2), Model, Hertel (3), Kolomaznik (1/1)
 
Blankenburg: Jahn, Herholc; Grohmann (5/2), Weyhrauch (7/2), Müller, Brykner (1), Danowski (2), Miler (2), A.Werner (2), Rahn, Gecj, M.Werner (2), Große (1)
 
Zuschauer: 612 
Zeitstrafen: Oberlosa 4x2min. + 1 Rote Karte ; Blankenburg 5x2min. + 1 Rote Karte
Strafwürfe: Oberlosa 4/4 verwandelt ; Blankenburg 6/4
 

Vielen Dank an Oliver Orgs für die Fotos!!!

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