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Oberlosa ist heiß auf den Start

Saison 2013 / 2014 -  Grafik Kathrin Schröter

Nach dem lockeren Aufgalopp in der ersten Runde des Landespokals mit dem klaren 42:15-Erfolg beim Verbandsligisten VfL Waldheim, starten die Handballer des SV 04 Oberlosa am kommenden Sonntag als Aufsteiger zur Sachsenliga in die neue Saison.

Bis zum Jahr 2002 waren die Randplauener Stammgast in der höchsten sächsischen Spielklasse. Zwei Abstiege in Folge (2003,2004) katapultierten den Traditionsverein ausgerechnet zum 100-jährigen Vereinsjubiläum in die Niederungen der Bezirksliga. Nach zehn Jahren ist der SV 04 Oberlosa wieder zurück in der Beletage des sächsischen Handballs.

„Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, umreißt Trainer Jörg Grüner das Saisonziel. Nachdem die 04er in den letzten beiden Spielzeiten in der Verbandsliga insgesamt nur drei Punktspiele verloren haben, warten nun natürlich wesentlich stärkere Mannschaften auf die Spitzenstädter.

Das Auftaktprogramm hat es dabei in sich. Nach dem Start beim als äußerst heimstark bekannten HV Oberlausitz Cunewalde, gastiert die Bundesligareserve des EHV Aue zum ersten Heimspiel am 21. September in der Plauener Kurt-Helbig-Sporthalle. Anschließend stehen dann die Spiele gegen die beiden Top-Favoriten auf den Titel auf dem Plan. Zunächst geht es zum Zwickauer Handballclub Grubenlampe, dann kommt die SG DHfK Leipzig / Delitzsch nach Plauen. Auch das nächste Auswärtsspiel beim SV Koweg Görlitz hat es in sich. „Das ist ein brutal schweres Auftaktprogramm. Wir müssen von Beginn an voll da sein“, weiß Manager Rico Michel um die Stärke der Konkurrenz. „Die Liga ist stärker als im Vorjahr. Gerade die Mannschaften, die im letzten Jahr im unteren Tabellendrittel einkamen, haben sich verstärkt. Zwönitz hat mit dem Tschechen Michal Kerner und  dem Ungarn Andras Csuka zwei starke Leute geholt. Auch Döbeln konnte sich gut verstärken. Mit Linksaußen Böttger, Spielmacher Schulz und Kreisläufer Holbein wurde die Qualität deutlich erhöht. Auch der Aufsteiger aus der Oststaffel TSV Radeburg besitzt mit Schütz, Komar, Buschhaus, Hrib und Ruben höherklassig erfahrene Akteure“, zählt Michel auf. „Die Favoriten sind ganz klar Leipzig / Delitzsch und Zwickau. Die Nordsachsen haben mit Steve Müller einen Top-Torwart von der HSG Wolfen geholt, zudem kam Shinnosuke Uematsu vom Zweitligisten EHV Aue zurück Aber auch Görlitz, verstärkt durch Filip Chvalny und Jiri Vorbecky und mit mittlerweile fünf Tschechen im Aufgebot sowie der HVH Kamenz um die beiden Litauer Stankevicius und Gudaitis sowie den starken Flügelflitzer Sven Schäfer schielen auf einen Podestplatz“,  skizziert Michel die Situation. Kandidaten für den Abstiegskampf sind indes kaum auszumachen. Der EHV Aue II konnte sich erst durch eine erfolgreiche Relegation in der Sachsenliga halten, profitiert aber vom Doppelspielrecht der U23-Spieler aus dem Bundesligateam. Döbeln und Zwönitz wollen sich durch die Neuzugänge nach oben orientieren, der HSV Dresden wird von seiner neuen Partnerschaft mit dem Drittligisten ESV Lok Pirna profitieren. Cunewalde und LVB Leipzig II liebäugeln ebenfalls mit einem Mittelfeldplatz Bis auf die ersten 3-4 Teams scheint die Liga enorm ausgeglichen zu sein.

SV 04 Handball I. Männer - Foto: Karsten Repert
Hintere Reihe (v.l.n.r.): Markus Peschke (6), André Schneider (10), Rico Englert (9), Mike Anlauf (2), Paul Richter (23), Tomas Martinek (5), Jan Brabec (45)
Mittlere Reihe (v.l.n.r.): Jörg Grüner - Trainer, Rico Michel - Manager, Ulli Dressel - Mannschaftsbetreuer, Andre Steinhauser - Co-Trainer, Robby Schneider - Physiotherapeut
Vordere Reihe (v.l.n.r.): Christoph Märtner (13), Toni Roth (22), Jan Leppert (12), Carsten Klaus (20), Erik Petzoldt (1), Torsten Wetzel (4), Robert Fickel (11)   - - -   es fehlt: Christoph Frost   - - -  
Foto: Karsten Repert

Auf Seiten des SV 04 hat man sich auf dem Transfermarkt deutlich zurückgehalten. Mit Rückraumspieler Torsten Wetzel steht nur ein Neuzugang im Aufgebot. „Es war unser klares Ziel, mit der erfolgreichen Aufstiegsmannschaft nun den nächsten Schritt zu gehen. Somit können wir von Beginn an auf eine eingespielte Mannschaft bauen. Bis auf Michel Wiesend, der seine Karriere beendet hat, ist unser Team komplett zusammen geblieben“, erklärt Michel. 

Für die Schwarz-Gelben gilt es, sich in der Sachsenliga zu etablieren. Insbesondere mit dem Pfund Heimstärke will der Neuling wuchern. Seit dem 12. März 2011 haben die 04er in ihrer Festung Kurt-Helbig-Sporthalle kein Punktspiel mehr verloren. „Daran hat auch unser phantastisches Publikum einen großen Anteil. Diese tolle Unterstützung durch die Fans brauchen wir in der neuen Saison erst recht“, hofft nicht nur Jörg Grüner auf eine rappelvolle Halle zu den Heimspielen, die auch weiterhin immer Samstags um 18:30 Uhr angepfiffen werden. „In vielen Gesprächen mit unseren Anhängern spürt man die große Vorfreude auf die neue Saison. Gähnend langweilige Spiele in der Kurt-Helbig-Halle mit fünfzehn oder zwanzig Treffern Differenz sind nun vorbei. Vielmehr wird es häufig vor Spannung knistern“, verspricht Michel den Fans echte Handballfeste. Doch nicht nur die Zuschauer sind heiß auf die neue Saison. Auch die Spieler brennen darauf, dass es endlich losgeht. „Wir wollen aus Bautzen von der Partie gegen Cunewalde etwas zählbares mitbringen“, erklärt Urgestein Andre Schneider die Zielstellung. Der Routinier war bereits in der letzten Oberlosaer Oberligasaison 2002/2003 mit am Start und freut sich nun mit seinen Teamkollegen auf die erste Spielzeit nach der Rückkehr in Sachsens höchste Liga.   - - -   RM  



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