(20.08.) DHB-Pokal / 1. Runde

Eine große Handball-Party

SV 04 Oberlosa – HSG Wetzlar   24:39

In der 1. Runde des DHB-Pokals empfingen die Handballer des SV 04 Oberlosa den Bundesligisten HSG Wetzlar. Die Profis aus Mittelhessen setzten sich erwartungsgemäß mit 39:24 gegen eine couragiert aufspielende Oberlosaer Mannschaft durch. Bereits vor dem Anpfiff gab es an diesem tollen Handball-Abend große Emotionen.
 

	Urgestein Andre Schneider wurde aus den Reihen der 1. Mannschaft verabschiedet, einen besseren Rahmen als eine restlos ausverkaufte Halle und die Partie gegen den Bundesligisten konnte es für „Schneidi“ gar nicht geben!
	Sternquell-Boss Jörg Sachse und Oberlosa`s Vorstandschef Bernd Märtner überreichten den Gästen Präsente der Brauerei in flüssiger Form.

Wetzlar war mit allen Stars angereist, auch der kurzfristig verpflichtete spanische Weltmeister-Keeper Jose Hombrados war mit an Bord. Von Beginn an zeigten die 04er, dass sie kein Kanonenfutter sein wollten. Neuzugang Andreas Weikert nagelte den Ball in den Winkel und sorgte für die 1:0-Führung für den Underdog. Nach dem Ausgleich sorgte Andre Schneider per Strafwurf für das 2:1. Wenig später parierte Carsten Klaus großartig gegen Nationalspieler Steffen Fäth, Robert Fickel erhöhte auf 3:1 und die Halle glich einem Tollhaus. Auch beim 4:2 erneut durch Weikert lag der krasse Außenseiter sensationell vorn. Der französische Olympiasieger Guillaume Joli sorgte mit zwei Treffern für das 4:4. Christoph Märtner sorgte per Strafwurf für die erneute Oberlosaer Führung und brachte die Halle zum beben. Wiederum Joli und Steffen Fäth machten mit ihren Toren zum 5:6 die erste Führung des Favoriten nach einem Viertel der Spielzeit perfekt. Paul Richter hielt dagegen und nach 17 Minuten leuchtete ein unglaubliches 6:6 von der Anzeigetafel. Nach und nach bekam der haushohe Favorit die Partie in den Griff. Dirigiert von Weltstar Ivano Balic sorgten insbesondere Steffen Fäth und Kent-Robin Tönnesen mit ihrer Wurfgewalt für einfache Tore. Dennoch hielten die Schwarz-Gelben weiter bravourös dagegen. Nach 23 Minuten stand es 11:12 und das phantastische Publikum honorierte die tolle Leistung der Spitzenstädter mit Beifallsstürmen und einer tollen Atmosphäre. Bis zur Pause legte der Bundesligist dann doch noch eine Schippe drauf. Mit einer unerwartet knappen 18:13-Pausenführung für Wetzlar ging es in die Kabinen.



Nach dem Seitenwechsel setzte sich dann die enorme Athletik der Profis immer mehr durch. Zudem erwies sich der eingewechselte Hombrados im Kasten als deutlich stärker als Andreas Wolff, der im ersten Durchgang zwischen den Pfosten stand. Auch auf Seiten der 04er wurden die Keeper getauscht, für den bärenstarken Carsten Klaus stand nun Erik Petzoldt im Gehäuse. Beim 18:28 durch ein Geschoss von Tönnesen betrug der Abstand erstmals zehn Tore. Oberlosa kämpfte verbissen um jedes Tor, Marcus Peschke glänzte mit einem herrlichen Schlagwurf, Paul Richter ließ sich auch vom Duo Balic und Fäth nicht aufhalten und versenkte die Kugel zum 20:28. Konditionell waren die Profis natürlich deutlich überlegen, der Abstand wuchs zum Ende hin immer mehr an. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten boten die Schwarz-Gelben jedoch eine tolle Vorstellung. Schlussendlich warfen die Randplauener all ihren Kampfgeist in die Waagschale um den vierzigsten Gegentreffer zu verhindern. Dies gelang den Männern um Trainer Jörg Grüner auch dank starker Paraden von Erik Petzoldt.

Die selbst erzielten 24 Treffer hatte man so im Vorfeld sicher nicht erwartet. Am Ende mussten sich die 04er mit 24:39 geschlagen geben, wurden für ihre starke Vorstellung von den 800 begeisterten Zuschauern jedoch mit Standing Ovations gefeiert.
 

Die Autogrammjäger kamen nach dem Schlusspfiff auch auf ihre Kosten, denn die äußerst sympathischen Gäste nahmen sich viel Zeit um Bälle, T-Shirts, Programmhefte zu signieren oder für Erinnerungsfotos bereit zu stehen.

Für den SV 04 Oberlosa war dieser Abend eine großartige Sache. Ein Spiel für die Geschichtsbücher, denn einen Erstligisten aus der stärksten Liga der Welt in einem Pflichtspiel herausfordern zu können, passiert nun einmal nicht allzu oft. Für einen sensationellen Rahmen und Gänsehautfeeling sorgte ein überragendes Publikum ebenso, wie die Stars zum Anfassen aus Wetzlar.

Stimmen zum Spiel:
 
Kai Wandschneider (Trainer HSG Wetzlar): „Hut ab vor Plauen-Oberlosa für diese herzerfrischende, starke Leistung. Da sind taktisch ganz viele Dinge richtig gemacht worden und wir sind hier über einen längeren Zeitraum echt gefordert worden. In der zweiten Hälfte haben wir das besser gemacht und uns verdient durchgesetzt. Kompliment auch dafür, dass der Gastgeber über 60 Minuten das Tempo hochgehalten hat, das hat mir imponiert. Das Publikum war toll, großen Respekt an die Zuschauer.“  

Jörg Grüner (Trainer Oberlosa): „Ich bin heute sehr zufrieden, meine Mannschaft hat viele Dinge sehr gut umgesetzt. Solange wir konditionell dagegen halten konnten, haben wir eine starke Leistung geboten. Für uns alle war das ein toller Abend. Auch von mir Kompliment ans Publikum, das war eine fantastische Atmosphäre.“

Oberlosa: Petzoldt, Klaus; Anlauf, Wetzel, Weikert (4 Tore), Peschke (3/ davon 1 Siebenmeter), Frost, Englert (2), Schneider (2/2), Fickel (3), Märtner (5/4), Pich, Zobel, Richter (5)
Wetzlar: Wolff, Homrados; Rompf (3), Weber, Zörb, Tönnesen (8), Laudt (1), Holst (5/2), Fäth (9), Hahn (2), Bliznac (2), Joli (8/4), Balic, Klesniks (1)   

Schiedsrichter: König/Teichmüller (TSV Eisenberg)
Gelbe Karten: 3/3  Zeitstrafen: 2/5  Strafwürfe: 10/7verwandelt ; 6/6
Zuschauer: 800 (ausverkauft)

VIELE WEITERE FOTOS FINDET IHR IN UNSERER GALERIE!

- - - RM - - -