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Handball – Landespokal / Herren

Oberlosa hat den Pott

SV 04 Oberlosa – HVH Kamenz   32:28
POKALFINALE SV 04Es ist vollbracht! Der SV 04 Oberlosa ist Landespokalsieger 2014! Nach einer spielerisch wie kämpferisch beeindruckenden Vorstellung bezwangen die Spitzenstädter den HVH Kamenz im Finale mit 32:28 und sicherten sich damit den Pott.
Bereits vor dem Anpfiff herrschte in der Döbelner Stadtsporthalle beste Stimmung. Das Duell auf den Rängen entschieden die Fans der Schwarz-Gelben klar für sich, etwa 300 Anhänger der 04er machten die Partie für ihre Lieblinge zum Heimspiel.
Oberlosa musste neben dem Langzeitverletzten Toni Roth auch auf Christoph Frost verzichten, der Linksaußen zog sich beim Abschlusstraining einen Muskelfaserriss zu.


Von Beginn an hatten die Randplauener die Partie im Griff. Christoph Märtner, Robert Fickel und Paul Richter brachten die Schwarz-Gelben schnell mit 3:1 in Führung. Kamenz zeigte sich wenig beeindruckt und glich zum 3:3 aus. Fünf Minuten waren gespielt, als Oberlosas Keeper Carsten Klaus seinen Torraum verließ um einen langen Pass der Kamenzer abzufangen. Den folgenden Körperkontakt mit dem Angreifer des HVH nutzte dieser geschickt aus und mimte den Schwerverletzten. Die beiden Referees entschieden sich nach kurzer Rücksprache für die Rote Karte und für den Schlussmann der 04er war die Partie ganz früh zu Ende. Erik Petzoldt kam ins Spiel und parierte mit seiner ersten Aktion einen Strafwurf des HVH-Torjägers Aurelijus Stankevicius. Der Verlust ihres Keepers schien bei den 04ern noch die letzten paar Prozent Extramotivation freizusetzen.

Insbesondere Paul Richter drückte der Anfangsphase seinen Stempel auf. Bis zum 10:8 für die Schwarz-Gelben hatte er bereits fünf Mal eingenetzt. In der Defensive leisteten insbesondere Tomas Martinek und Jan Brabec Schwerstarbeit gegen den besten Angriff der Liga. Bis zum 12:10 blieben die Lausitzer in Schlagdistanz. Dann erhöhten die Vogtländer noch einmal die Schlagzahl. Ein bärenstarker Erik Petzoldt im Kasten und eine kompakte Abwehr legten den Grundstein für den Ausbau der Führung. Torsten Wetzel, Rico Englert und der stark auftrumpfende Marcus Peschke bauten den Abstand beim 15:10 erstmals auf fünf Tore aus. Edgaras Gudaitis hielt für Kamenz dagegen, doch Paul Richter, Christoph Märtner, Jan Brabec  und Robert Fickel schnürten den nächsten Viererpack für die Schwarz-Gelben. Petzoldt hielt mit starken Paraden seinen Kasten sauber und mit einem überaus deutlichen 19:11 für Oberlosa ging es zum Pausentee.

Unter den vielen Fans kursierte natürlich die Frage, ob die Mannschaft diese tolle Vorstellung auch über sechzig Minuten durchhalten kann. Mit dem Wiederanpfiff stellte Kamenz seine Deckung offensiver auf. Die Spitzenstädter hatten jedoch stets die passende Antwort parat und behaupteten den komfortablen Vorsprung auch beim 23:15 noch. Doch die Männer aus der Lessingstadt gaben sich noch nicht geschlagen. Die beiden verrückten 33:33-Remis aus der Meisterschaft im Hinterkopf, verkürzten die Ostsachsen beim 24:19 auf fünf Tore Differenz. Beim 26:21 hatte der Vorsprung der 04er weiterhin Bestand. Nachdem Christoph Märtner bereits im ersten Spielabschnitt mit einem Strafwurf am Kamenzer Keeper Henry Schacht gescheitert war, brachte nun auch Marcus Peschke die Kugel nicht am HVH-Schlussmann vorbei. Angetrieben von Routinier Pascal Freudenberg und den beiden Litauern Aurelijus Stankevicius und Edgaras Gudaitis witterten die Lausitzer noch einmal Morgenluft. Vier Treffer in Folge ließen die Kamenzer zum 26:24 aufschließen.

Doch die 04er hatten noch ein Pfund mit dem sie wuchern konnten. Die Fans auf der Tribüne sorgten für ein unglaubliches Spektakel und peitschten ihr Team nach vorne. Rico Englert traf von Rechtsaußen zum 28:25. Wenig später wuchtete Paul Richter die Kugel zum 29:25 ins Netz. Als der mittlerweile gegen Gudatis in Manndeckung spielende Marcus Peschke den Ball stiebitzte und Christoph Märtner den Konter per Heber zum 30:25 abschloss, war der Drops fünf Minuten vor Ultimo praktisch gelutscht. Zwar nahm Kamenz noch eine Auszeit und kam auf 30:27 heran, doch Jan Brabec und Paul Richter machten mit ihren Toren zum 32:27 endgültig den Deckel drauf.

Sowohl auf dem Spielfeld als auch auf den Rängen nahm nun die Party ihren Lauf. Frenetisch von den Fans gefeiert, nahmen die Oberlosaer Helden in den schmucken Pokalsieger-Shirts den Pott entgegen und Coach Jörg Grüner konnte der obligatorischen Bierdusche natürlich nicht entkommen. Nach einer feucht-fröhlichen Heimfahrt stieg in der Kurt-Helbig-Sporthalle die große Pokalsieger-Party. Später zogen die Spieler noch in eine Diskothek um, Details der Nacht sollten hier besser verschwiegen werden.

Stimmen zum Spiel:

Jörg Grüner (Trainer Oberlosa): „Ich denke, wir haben verdient den Pott geholt. Wir lagen über die gesamte Spielzeit in Führung und haben auch dann die Ruhe nicht verloren, als es noch einmal eng wurde. Kompliment an meine Mannschaft, das ist ein toller Erfolg.“

Mike Anlauf (Spieler Oberlosa): „Ein paar von uns haben in ihrer Karriere schon einiges erlebt. Aber was die Fans heute hier veranstaltet haben, das war sensationell und gerade in der Schlussphase auch enorm wichtig. Großes Kompliment und ein riesiges Dankeschön an unsere Anhänger“.

Ronald Meier (Geschäftsführer Handballverband Sachsen): „Es war ein würdiges Finale mit einem verdienten Sieger. Der Rahmen für dieses Endspiel war hervorragend und die Stimmung prächtig. Glückwunsch an Plauen-Oberlosa zum Pokalsieg“.

Oberlosa: Petzoldt, Klaus; Anlauf, Wetzel (1 Tor), Martinek, Peschke (4), Englert (4), Schneider, Fickel (3), Märtner (7/ davon 1 Siebenmeter), Wiesend, Zobel, Richter (9), Brabec (4)

Kamenz: Schacht, Hedermann; Oswald, Schulz (2), Rudolph (2), Hebecker (1), Stankevicius (4), Magister, Schädlich, Freudenberg (4), Schäfer (4), Gudaitis (7/2), Hübner, Bushyla ((4/1)


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